Walvis Bay

Walvis Bay ist eine riesige Bucht.

Die Stadt besitzt den einzigen Tiefseehafen an der südwestafrikanischen Küste. Noch bis 1994 war Walvis Bay eine südafrikanische Enklave in Namibia, was das Stadtbild prägte. Heute zählt Walvis Bay 67.500 Einwohner und ist die drittgrößte Stadt Namibias. Die Stadt ist für seine Besucher vor allem in den Monaten zwischen Oktober und März attraktiv. In dieser Zeit herrscht ein sehr angenehmes und mildes Küstenklima – auch wenn die Wassertemperatur selten über 20 °C steigen. Die Menschen leben größtenteils vom Hafen, dem Fischfang und der Fischverarbeitung sowie von der Salz- und Guano-Gewinnung.

Stadtbild

Die Stadt ist wie ein Schachbrett angelegt. Straßen, die parallel zur Küste verlaufen heißen streets, rechtwinklig abgehende Straßen heißen roads. Nach der Unabhängigkeit bekamen die erst ausschließlich durchnummerierten Straßen richtige Namen und sind heute nach namibischen Ministern, Staatsoberhäuptern oder Freiheitskämpfern benannt.

Walvis Bay ist kein typischer Touristenort, eher ein Industriegebiet und Handelsumschlagplatz. Das macht die Stadt auch nicht besonders attraktiv. Auch ein historisches Stadtbild sowie an Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten hat Walvis Bay nicht viel zu bieten.

Die Düne Nr. 7 ist mit über hundert Meter Höhe der größte Sandberg in der Gegend. Die Düne liegt zehn Kilometer von Walvis Bay entfernt und ist über eine Schotterstraße gut mit dem Auto zu erreichen. Sie eignet sich wunderbar als Ausblick auf die Umgebung bei Sonnenuntergang. Es gibt einen Picknickplatz mit mehreren Feuerstellen. Auch für sportliche Aktivitäten kann man die Namib-Sanddüne nutzen: zum Skifahren, Sandboarden oder eine Quad-Befahrung.

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Das Naturschutzgebiet Sandwich Harbour befindet sich 45 Kilometer südlich von Walvis Bay im Namib Naukluft Park und ist ausschließlich mit einem Allradfahrzeug (4×4) zu erreichen. Das Naturschutzgebiet beherbergt eine mehr als zehn Kilometer lange und sich ständig verändernde Lagunenlandschaft, an die sich eine beeindruckende Dünenlandschaft anschließt. Einen Überblick kann man sich von den Dünenkämmen bei der Lagune verschaffen. Im 19. Jahrhundert war Sandwich Harbour ein Fischereihafen, aber auch Ankerplatz für Piraten und Schmuggler. Durch das Versanden des Hafengeländes kam es hier nie zu einer größeren Besiedlung.

Geschichte

Bereits 1487 wurde die Bucht vom Seefahrer Bartolomeu Diaz entdeckt und Golfo de Santa Maria da Conceição (Empfängnisbucht) genannt. Später wurde sie von anderen portugiesischen Händlern in Bahia des Baleas (Bucht der Wale) umbenannt. Gerade wegen der hohen Walvorkommen ankerten in den folgenden Jahrhunderten viele Walfänger in der Bucht. Eine permanente Siedlung wurde jedoch wegen der fehlenden Trinkwasserversorgung nicht in Angriff genommen.

1793 wurde die Bucht von den Kapholländern besetzt und 1884 von den Engländern als britische Kapkolonie in Anspruch genommen. Während der deutschen Kolonialzeit blieb Walvis Bay britisch bzw. der südafrikanischen Union zugehörig. Dies blieb auch während der südafrikanischen Mandatszeit bis zur Unabhängigkeit Namibias. Nach dem Ende der Apartheid begannen die Unabhängigkeitsverhandlungen mit dem neuen Südafrika und der Regierung Nelson Mandelas. Schließlich konnte die Stadt am 28. Februar 1994 dem Staat Namibia übergeben werden.

Sehenswürdigkeiten

Bemerkenswert ist die Kirche der Rheinischen Mission – ihr Anblick, aber auch ihre Geschichte. Das hölzerne Kirchengebäude wurde 1879 in Hamburg erbaut, zerlegt, verschifft und in Walvis Bay wieder aufgebaut. Die Kirche wurde bis 1966 als solche genutzt. Danach wurde sie wieder auseinandergebaut und an ihrem heutigen Standort errichtet. Hier steht sie als Versammlungsort für den Lions Club – und als Denkmal. An ihren Wänden befinden sich Gebetszeilen in den Sprachen der Damara, Nama, Herero und Ovambo aus dem 19. Jahrhundert.

Vor dem Bahnhof von Walvis Bay steht die Schmalspurlokomotive Hope. 1899 wurde sie hierher verschifft und für Transportarbeiten im Hafen verwendet. Später wurde sie umgebaut, damit sie die Strecke bis zur Grenze der deutschen Kolonie zurücklegt. Da die Schmalspurbahnen in den Dünen sehr wenig Halt hatten, waren die Gleiskörper 1915 ruiniert. Hope wurde nach Windhoek gebracht und erst 1963 zur Wiedereröffnung des neuen Bahnhofes in Walvis Bay als Denkmal zurückgeführt.

Das Civic Center beherbergt das Fremdenverkehrsamt, eine öffentliche Bibliothek und das Museum der Stadt. Hier werden prähistorische Funde und eine Mineraliensammlung ausgestellt. Darüber hinaus wird über die Geschichte der Stadt informiert.

Aktivitäten in Walvis Bay

Die Flora und Fauna der Lagune ist die Hauptattraktion von Walvis Bay. Sie ist ein wichtiges Feuchtgebiet und eine der größten Brutstätten für See- und Landvögel im südlichen Afrika. Gleich neben der Stadt gelegen ist die Lagune vom offenen Meer durch eine Landzunge geschützt. Deren nördlichster Punkt ist der Pelican Point. Hier gibt es neben dem Leuchtturm auch eine kleine Robbenkolonie.

In der Lagune selbst leben und brüten bis zu 200.000 Vögel, von über 50 verschiedenen Arten. Dazu gehören unter anderem Pelikane, Kormorane, Flamingos, Seeschwalben und Möwen. Die Tiere kann man von Land aus, am besten allerdings vom Meer aus beobachten.

Die Meerestouren werden in der Stadt angeboten und sind absolut lohnenswert: hier können neben den Vögeln auch Delphine, Robben und Seehunde beobachtet werden. Flamingos dominieren das Bild der Lagune. Von Mitte April bis Mitte Juli ziehen sie sich jedoch zum Brüten ins Landesinnere zurück.

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