Die in einem fremden Land angebotenen Speisen und Getränke sind fast immer ein Highlight einer jeden Reise.
In Namibia ist dies vor allem für den deutschen Touristen umso interessanter, da deutsche Küche und Brautradition hier immer noch wie vor hundert Jahren gepflegt werden.
Darüber hinaus gibt es natürlich eine traditionell namibische Küche, welche von den vielen Kulturen des Landes geprägt ist und durch das Interesse der Touristen auf den Speiseplan des Landes gehoben wurde.
Die internationale Küche, hier vor allem mit einem mitteleuropäischen Fokus, darf und wird in den Großstädten Namibias natürlich auch nicht fehlen.
Reste einer deutschen Küche in Namibia
In Restaurants sowie auf Gästefarmen und Lodges findet der hungrige deutsche Reisende die heimische Küche vor. Hier werden Schnitzel, Rouladen, Eisbein mit Sauerkraut und auch andere für Deutschland typische Gerichte zubereitet. In den letzten Jahren wurde das Bedürfnis nach internationaler Küche immer größer und begann langsam, die deutschen Gerichte von den Speisekarten zu verdrängen. Dies geschah jedoch nicht bei den Backwaren. Hier ist der Einfluss unübersehbar; Es gibt bis zu 20 verschiedene Brotsorten, darunter Vollkornbrot, Pumpernickel, Schwarzbrot und auch Brötchen, die im gesamten Land auch so genannt und zum Frühstück gegessen werden. Darüber hinaus stellen Bäcker und Konditoren Kuchen und Torten her – vor allem die Schwarzwälder Kirschtorte ist in Namibia nicht nur bei den Reisenden beliebt.
Internationale Küche in Namibia
Die internationale Küche ist geprägt durch delikate Speisen aus Griechenland, Italien, China und Frankreich. In den größeren Städten Namibias befinden sich exquisite Restaurants unterschiedlicher europäischer aber auch der kapmalaiischen Küche, deren Betreiber sich schon seit geraumer Zeit in Namibia niedergelassen haben. Dazu gibt es auch Schnellrestaurants mit Pizza- und Pastasnacks, portugiesischen Fischspezialitäten sowie Espresso- und Cappuccinobars. Ein typisch namibischer Snack ist das Trockenfleisch. Das biltong und die droërwors sind in Streifen geschnittenes, getrocknetes und sehr stark gewürztes Fleisch vom Springbock, Rind, Strauß oder anderen Tieren. Daneben gehören auch die deutschen Landjäger zu den sehr begehrten Snacks.
Typisch Namibisch: Maisbrei und viel Fleisch
Als ein traditionell namibisches Essen gilt fast jedes Gericht mit Milipap – einem festen Maisbrei. Je nach Geschmack, Tradition und Geldaufwand gibt es dazu Gemüse, Fleisch und/oder Soße. Die Ovambo essen Milipap oft mit ombidi – einem spinatähnlichen, wilden Gewächs. Bei den Herero wird der Brei eher mit saurer Milch (omaere) verzehrt. Grundsätzlich kann man Namibia ein Fleischland nennen, in welchem es wenige Gerichte gibt, die kein Fleisch beinhalten. Sehr beliebt und fast rituell wird hier das Grillen – Braaigenannt – vollzogen. Dabei wird fast jedes Fleisch auf den Grill gelegt, was in Namibia zu kaufen ist. Eine Spezialität des Landes sind die gewürzten Bratwürste aus Rinder- und Hammelfleisch – boerewors genannt. Eine weitere Spezialität ist potjiekos; Der gut gewürzte Eintopf mit Fleisch oder Fisch wird meist über offenem Feuer in einem dreibeinigen, schmiedeeisernen Topf gegart. Das Rind- und Lammfleisch sind in Namibia von ausgezeichneter Qualität und Frische. Das Fleisch kommt meistens von einer der umliegenden Tierfarmen.
Daneben zählt das Fleisch von Kudus, Springböcke, Oryxantilopen, Zebras und Warzenschweine, aber auch Kalbs- und Schweinefleisch zu den begehrten Fleischsorten und stehen in Restaurants regelmäßig auf der Speisekarte. Eine besondere Delikatesse ist das sehr cholesterinarme Straußen- und Krokodilfleisch. Letzteres erinnert sehr stark an den Geschmack von Hühnchen. Ein exotisches Highlight sind die mopane caterpillar: Die gelben, dicken Würmer ernähren sich ausschließlich von den Blättern des Mopane-Baumes und gehören, wegen ihres Proteinreichtums zur Grundernährung der Caprivi-Bevölkerung. Normalerweise werden sie über dem Feuer geröstet oder in der Sonne getrocknet. Manche Restaurants führen diese Delikatesse mit verschiedenen Saucen.
Fastfood in Namibia
Viele amerikanisch geprägte Fast-Food-Ketten, allen voran Kentucky Fried Chicken, haben sich schon seit geraumer Zeit in den Stadt- und Einkaufszentren und Vororten niedergelassen. Ebenso eine südafrikanische Kette – Wimpy genannt. Die Fast-Food-Restaurants sind jedoch nicht wegen ihrer kulinarischen Raffinesse bekannt – sie werden eher des schnellen Hungers wegen aufgesucht.
Fischgerichte in Namibia
Fischliebhaber kommen eher in den Küstenstädten auf ihre Kosten. Vor allem in Lüderitz und Swakopmund gibt es Spitzenrestaurants, welche Seezunge, Kabeljau, Tintenfisch und andere Spezialitäten im Angebot haben. Die Austernbänke aus Lüderitz zählen zu den besten der Welt. Neben Hummer und Languste können diese hier fangfrisch verzehrt werden.
Das Angebot an Alkohol wird klar von Bier und Wein bestimmt. Ersteres ist die „Nummer eins“ unter den alkoholischen Getränken Namibias. Gebraut wird hier nach dem von Herzog Wilhelm von Bayern im Jahre 1516 erlassenen, deutschen Reinheitsgebot. Das heißt, die Biere enthalten ausschließlich besten Hopfen, ausgewähltes Gerstenmalz und reines Wasser. Durch die heiß-trockenen klimatischen Bedingungen haben die namibischen Biere jedoch einen geringeren Alkoholgehalt als die in Zentraleuropa gebrauten Biersorten. Ausgezeichnete Biere produziert Namibian Breweries in Windhoek. Die vier unterschiedlich gebrauten Sorten sind das Windhoek Lager, Export, Special undLight. In den Wintermonaten wird hier auch das etwas stärkere Maibock-Bier gebraut. Neben Namibian Breweries gibt es noch die Holsten Lizenzbrauerei in Windhoek. Hier wird das deutsche Holsten gebraut und verkauft. In Swakopmund wird ebenfalls das hanseatische Hansa-Bier auf Lizenz gebraut.
Besonders groß ist das Angebot an südafrikanischen Weinen. Diese kommen vor allem aus den Anbaugebieten um Paarl, Stellenbosch und Franschhoek. Die weißen und roten Tropfen bieten eine qualitative Spannweite vom einfachen Tafelwein bis hin zu Weltklasse-Weinen. Die Weine liegen im Preis unter dem Niveau mitteleuropäischer Länder. Neben dem Import ausländischer – hier vor allem südafrikanischer Weine, gibt es auch ein Angebot namibischer Weine. Dieses Angebot ist jedoch sehr gering, da die klimatischen Verhältnisse – arides Klima, im Sommer sehr heiße Temperaturen, im Winter mit Bodenfrost – für den Weinanbau sehr schlecht sind. Die Weinanbaugebiete Namibias gelten als die trockensten der Erde – der Weinanbau selbst als sehr jung. Erst im Jahre 1990 begann dieser kommerziell zu arbeiten. Es können drei Weinanbaugebiete unterschieden werden. Omaruru ist das größte und älteste von diesen. Der Anbau begann im Jahre 1990 auf einem Areal von 4,5 Hektar in der Region Erongo, 70 Kilometer nordwestlich von Windhoek entfernt. Das Anbaugebiet gehört der Kristall Kellerei. Angebaut wird Ruby Cabernet, Colombard und Petit Verdon. Gebrannt wird aber auch Brandy und Grappa. Neuras liegt am Rande der Naukluftberge bei Maltahöhe in der Region Hardap, 380 Kilometer südlich von Windhoek. Auf einer Fläche von 4 Hektar werden die Sorten Merlot, Petit Verdot und Shiraz angebaut. Auf einer Fläche von zwei Hektar werden in Oranje am gleichnamigen Fluss ausschließlich südafrikanische Rebsorten angebaut, welche auch für den Export nach Südafrika vorgesehen sind.