In der einsamen 49.000 Quadratkilometer großen Gebirgslandschaft, in der nordwestlichen Ecke des Landes, leben heute 17.000 Menschen, der Großteil gehört zur Ethnie der Herero.
Geschichte
Die Herero zogen im 16. Jahrhundert hierher und teilen sich heute das Gebiet mit 6.000 Himba. Die Herero haben sich an die kargen Landschafsverhältnisse angepasst und leben in Dörfern mit rechteckigen Hütten mit strohgedeckten Dächern. Im Gegensatz hierzu findet man von den Himba viele verlassene Ansiedlungen – sie sind nomadisierende Hirten und verlassen ihre bienenkorbförmigen Hütten, die sie aus biegsamen Ästen bauen und mit einer Schlamm- oder Lehmschicht decken immer dann, wenn ihr Vieh nicht mehr genug Nahrung findet. Dauerhafte Ansiedlungen der Himba sind die Dörfer Purros und Orupembe.
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Landschaft & Klima
Das Kaokoveld in der Region Kunune ist eine der letzten noch weitgehend unberührten Landschaften in Afrika und wechselt von weiten steppenhaften Hochflächen zu Trockentälern. Im Norden grenzt die Gegend an Angola, erstreckt sich im Süden bis zum Damaraland , im Osten verläuft es sich in den Sandebenen der Kalahari, dem Ovamboland und dem Etosha National Park. Im Westen geht das Gebirgsland steil in die Küstenebene der Skelettküste am Atlantik über, hier finden sich reizvolle Gebirgspässe. Weiden und Wiesen findet man in den Tälern, Schluchten und Höhlen sind durch die Felsformationen entstanden.
Eine der wenigen natürlichen Wasserversorgungen gibt es durch den Kunune, der die Grenze zu Angola bildet und das ganze Jahr über Wasser führt. Die wenigen Quellen auf dem Areal sind gleichermaßen für Mensch und Tier überlebensnotwendig, also sollten sie auf keinem Fall zum Waschen verwendet werden oder verunreinigt. Um die Tiere nicht vom Besuch der Wasserstellen abzuhalten, sollte man sein Lager mindestens einen Kilometer davon entfernt aufschlagen.
Ein Rätsel in dieser verkehrsmäßig kaum erschlossenen Region werfen die „Fairy Circles“ auf; diese kreisrunden, vegetationslosen Flächen kommen vor allem in der Gegend des Marienflusses und des Hartmannstales im Nordwesten vor. Wie sie entstanden, darüber wird immer noch spekuliert, eine Erklärung gibt es weiterhin nicht.
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Epupafälle
Besonders reizvoll in der Gegend sind die Epupa Falls. Hier stürzt der Kunune 190 km vor seiner Atlantikmündung in eine 40 m tiefe Schlucht. Besonders eindrucksvoll ist das Naturschauspiel im April und Mai, wenn der Fluss das meiste Wasser führt. Rund um die Fälle gibt es vier verschiedene mehrstündige Wanderungen – allerdings sollte man für die Anreise mehrere Tage einplanen. Das Verkehrsnetz ist kaum erschlossen, Pisten sind selten als solche erkennbar und kaum beschildert, der Zustand überwiegend schlecht.
Fährt man die D 3706 entlang, erreicht man eine Thermalquelle, die sich hervorragend zum Baden eignet. Die Warmquelle entspringt dem Hoanib. Von hier aus sind es nur wenige Kilometer bis zum Ongongo-Wasserfall, der sich in einem glasklaren Teich sammelt und ebenfalls zum Baden einlädt.
Tierbeobachtung
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es im Kaokoveld ein große Menge an Wildtieren zu besichtigen, doch Jagd und vor allem Wilderei haben die Bestände vieler Tierarten dramatisch reduziert. Mit viel Glück kann man noch einen der 50-60 Wüstenelefanten – 1970 lebten hier noch ca. 300 Stück – sehen. Hierbei handelt es sich nicht etwa um eine spezielle Unterart der Elefanten, sondern um Tiere, die sich extrem gut an die spärlichen Lebensbedingungen angepasst haben. Auf der Suche nach Wasser ziehen sie entweder die trockenen Flusstäler über 60 km und mehr entlang oder graben gar Löcher in den Boden. Im Gegensatz zu dem dramatisch reduzierten Bestand an Wüstenelefanten, hat sich der Bestand der Spitzmaulnashörner inzwischen stabilisiert. Dies ist vor allem dem Umdenken der Himba zu verdanken; sie verstehen sich mittlerweile als Wildhüter und haben verstanden, dass eine weitere Reduktion dem Tourismus in ihrer Region abträglich ist. Mehr Glück hat man bei der Suche nach Straußen, Zebras, Kudus, Spieß- und Springböcken, auch Giraffen, Geparden und Leoparden sind hier ansässig. Im Kunune leben außerdem äußerst angriffslustige Krokodile.
Touren, Unterkünfte und Camps in Namibias Kaokoveld
Zwar kann das Kaokoveld auch auf eigene Faust mit dem Geländewagenerfahren werden, doch ist dies nur äußerst geübten Fahrern zu raten; die Pisten sind meist in einem miserablen Zustand, auf Beschilderungen hofft man vergeblich. Die meisten Besucher erforschen das Gebiet von Swakopmund oder Windhoek aus im Rahmen von Fly-in-Safaris. Wer jedoch mit dem Wagen unterwegs sein will, sollte alle Lebensmittel, genug Wasser und Treibstoff für die Tour dabei haben.
Unterkünfte gibt es genug und in unterschiedlichen Preisklassen: in Opuwo die Opuwo Country Lodge, eine exklusive und ruhige Lodge, sowie die komfortable Ohakane Lodge. Die Palmwag Lodge ist im Damaraland an der C 43 gelegen, das Desert Rhino Camp nahe der Lodge arbeitet das mit dem „Save the Rhino Trust“ zusammen und bietet Wildbeobachtungsfahrten an. Direkt bei den Epupa Falls findet sich die Epupa Falls Lodge, die zusammen mit den ansässigen Himba geführt wird. Günstiger kommt hier auf dem ebenfalls von den Himba geführten Epupa Camp unter, einem Campingplatz direkt bei den Wasserfällen. In der Khowarib-Schlucht am Hoanib gibt es schließlich noch das einfache und günstige Khowarib Rest Camp.
Beste Reisezeit in Namibias Kaokoveld
In den Sommermonaten liegt die Temperatur meist bei 40 °C und mehr. Angenehm ist es hingegen in den Wintermonaten mit 25-28 °C. Ist es im Kaokoveld sonst praktisch immer sehr trocken, kommt es im Januar, Februar und März meist zu heftigen Gewittern, die die Durchquerung der Riviers (fast) unmöglich machen.