Twyfelfontein und Damaraland

Im Damaraland liegend, bezeichnet der Name Twyfelfontein eine Quelle und ein Tal. Weil man hier die ältesten Zeugnisse aus der Vergangenheit Namibias in Form von Felszeichnungen und Felsgravuren bestaunen kann, erklärte die UNESCO die Fundstelle in Jahr 2007 zum Welterbe.

Geschichte

Von Khorixas aus liegt 100 Kilometer westlich die wichtigste Fundstätte von Felsbildern in Namibia, Twyfelfontein. Der Name bedeutet so viel wie „Fontäne des Zweifels“, da sich die weißen Farmer, die sich hier niederließen, nie ganz auf die Quelle verlassen konnten.

In diesem zerklüfteten Felsmassiv finden sich auf einer Stelle sowohl Gravuren, als auch Felsmalereien, was bei derlei Zeugnissen aus der Vergangenheit absolut unüblich ist. Die Entstehung soll in sechs verschiedenen Phasen erfolgt sein, doch ist dies ebenso eine Schätzung wie das Alter der Kunstwerke, das je nach Forscher zwischen mehreren hundert Jahren und 10.000 Jahren beträgt. Geschaffen wurden Gravuren und Zeichnungen von den San bzw. den Berg-Damara, die hier jagten. Diese nannten den Ort Springendes Wasser oder Dauerhafte Quelle. Die Bildmotive sollten nachfolgenden Familien als Auskunft dienen, aber auch Berichte an den Gott Kaggen sein.

Die über 2.500 registrierten Gravuren wurden mit harten Quarzsteinen und Klopfholz in den weicheren Sandstein geritzt. Die bekanntesten Bilder sind der Tanzende Kudu, der große Elefant auf Platte drei und der Löwe mit einem außergewöhnlich langen und geschwungenen Schwanz auf Platte fünf.

Doch am häufigsten wurden mit den mehrere Millimeter tiefen Gravuren Elefanten, Zebras, Nashörner, Giraffen und Strauße abgebildet. Unter den schützenden Felsvorsprüngen findet man Malereien, angebracht mit Pflanzen- und Mineralfarben, so ist zeigt ein Motiv Männer mit Pfeil und Bogen. Am Fuß des Felsens entdeckt man geometrische Gravuren, die als Landkarte interpretiert werden. Nachdem Twyfelfontein 1952 zum Nationalmonument erklärt worden war, wurde die Fundstätte 2007 auch als erstes namibisches Wahrzeichen ins UNESCO-Welterbe aufgenommen.

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Landschaft & Klima

Das Damaraland ist ein dünn besiedeltes Gebiet im Nordwesten Namibias; im Süden grenzt das Kaokoveld an, im Westen die Skelettküste. Die Landschaft ist auf Grund der Trockenheit ausgedörrt und karg, wechselt zwischen Gebirgen und mit Steinen übersäten Ebenen. Hier findet sich auch der höchste Berg Namibias, der Brandberg.

Da die hier überwiegend lebenden Damara sich hauptsächlich durch die Haltung von Ziegen ernähren, sind die wenigen Weideplätze stark genutzt und verbraucht. Zusammen mit dem Kaokoland bildet das Damaraland das Kaokoveld.

Tierbeobachtung

In dieser unwirtlichen Gegend leben sowohl wenige Menschen, als auch wenig Tiere. Vor allem im Westen halten sich wilde Nashörner und die sehr seltenen Wüstenelefanten auf; um einen davon zu Gesicht zu bekommen, muss man jedoch viel Ausdauer beweisen.

Touren, Unterkünfte, Klettern und Camps

Die insgesamt acht illustrierten Felsplatten erkundet man am besten in einer knapp zweistündigen Wanderung in Begleitung eines Damara-Führers. Der von der Quelle im Tal aus hinauf führende Weg zu den Felsplatten ist sehr steinig und erfordert gute Wanderschuhe. Im Licht der untergehenden Sonne erstrahlen die Felsen in rötlichem Schein, dann liegt ein Zauber über dieser sensationellen Fundstelle. In der Nähe befindet sich unter anderem der Brandberg, Namibias höchster Berg, der die White Lady, eine Felszeichnung der San beherbergt. Seinen Namen hat der „Feuerberg„ durch das intensive rote Glühen, wenn die Sonne auf die Westseite des Granits scheint. Vor allem Kletterer kommen gerne hier her. Ebenso wie zur Spitzkoppe, die wegen der vielen Spitzen den Namen „Matterhorn Afrikas“ erhalten hat. Auch hier finden sich in den Schluchten und Höhlen viele Felsmalereien der San.

Basaltsäulen

Namibia_2006_PF_696 Die so genannten Orgelpfeifen (Organ Pipes) sind hunderte bis zu fünf Meter hohe Basaltsäulen die vor 120 Millionen Jahren durch Eindringen von Lavamasse in das Schiefergestein entstanden; sie stehen in einer 100 Meter langen, nicht allzu tiefen Schlucht. Von hier aus kann man auch einen sehr guten Blick auf den 200 m hohen Verbrannten Berg (Burnt Mountain) werfen, der durch sein dunkles Schiefer- und Basaltgestein aussieht, als hätte ein enormes Feuer gewütet.

Etwas weiter östlich befindet sich die 35 Meter hohe Vingerklip (Fingerklippe) der Überrest eines Tafelbergs, der durch Erosion schrittweise abgetragen wurde. Von oben hat man einen herrlichen Blick über die Ugab-Terrassen.

Auf dem Weg zurück nach Khorixas kommt man auf der C 39 am Nationaldenkmal Versteinerter Wald (Petrified Forest) vorbei. Hier kann man auf 60 Hektar verteilt 50 versteinerte Nadelbäume mit einem Alter von 260 Millionen Jahre bestaunen. Die Jahresringe und die Rinde sind hervorragend erhalten, was einer dicken Schicht von Flusssand und Schlamm zu verdanken ist, so konnten sie nicht vermodern und nachdem Erosion die aufliegenden Gesteinsmassen abgetragen hatten, wurden sie sichtbar. Auf dem eingezäunten Gelände gibt es auch die seltenen Welwitschias.

Beste Reisezeit in Namibias Damaraland

Ein Besuch von Twyfelfontein ist das ganze Jahr möglich. Allerdings ist es vor allem im Dezember unerträglich heiß. Während der Regenzeit im Januar und Februar kann es zu heftigen Gewittern und unpassierbaren Pads kommen. Für eine Besichtigung der Felsmalereien und Felsgravuren ist es sinnvoll, sich einer Tour am späten Nachmittag anzuschließen, da die dann vorherrschenden Lichtverhältnisse die schönsten Fotos garantieren.

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