Etosha Nationalpark

Im Etosha Nationalpark findet man die höchste Konzentration an Wildtieren in ganz Namibia.

Einschließlich der bei Touristen sehr beliebten “Big Five“ der Tierwelt Afrikas – Elefanten, Nashörner, Löwen, Büffel und Leoparden gibt es (vor allem auf Grund der Tierschutzbemühungen) noch über 130 weitere Säugtierarten wie Giraffen, Zebras, Flusspferde, diverse Affenarten, Gnus, Hyänen oder Wildhunde im Nationalpark vorzufinden. Wer eine Safari-Gruppenreise plant oder sich über die Reiseart informieren möchte, findet alle Fragen und Antworten zu Safari-Reisen hier!

Tierbeobachtung

Vor allem Großwild wie Springböcke, Kudus, Spießböcke, Elenantilopen, Impalas, Streifengnus, Steppenzebras, Strauße und Giraffen sammeln sich in der Trockenzeit in riesigen Herden an den Wasserlöchern. Sobald Regen in der Luft liegt, kommen Tausende von Flamingos zur Pfanne, um hier zu brüten. Aber auch viele andere Vogelarten wie Pelikane, Marabus oder Raubvögel sind immer wieder an den Wasserlöchern zu sehen.

Dank der riesigen Pfanne und den vielen künstlich angelegten Wasserstellen, zu denen das Wild vor allem in der Trockenzeit zahlreich zieht, zählt der Park mit seinen sehr guten Tierbeobachtungsmöglichkeiten zu den Hauptattraktionen des Landes. Wo sich bestimmte Tiere aufhalten lässt sich ob des umfassenden Gebietes nicht genau eingrenzen, doch die Gästebücher der staatlichen Camps geben gute Hinweise, wo und wann welche Arten gesichtet wurden.

Landschaft und Klima

Der Etosha Nationalpark liegt im Norden Namibias und ist 22.270 Quadratkilometer groß und somit mehr als halb so groß wie die Schweiz. Die Region wird als Kalahari-Hochbecken bezeichnet, ein insgesamt über 1,2 Mio. Quadratkilometer großes Gebiet im südlichen Afrika, mit 800 – 1.200 Meter hohen Binnenplateaus. Die Kalahari erstreckt sich über Botswana, Angola, Simbabwe und Sambia.

Vorherrschend für diese Landschaft ist die ebene und trockene Geographie, Steppen und Savannen sind nur spärlich bewachsen. Ein besonderes Charakteristikum sind die Pfannen, die durch periodisch fließende Flüsse entstehen; nach Regenfällen werden die Pfannen gefüllt, das Wasser verdunstet aber recht schnell wieder und zurück bleibt eine weißlich-gelbe Salz-Lehm-Kruste. Der Etosha Nationalpark ist ein beeindruckendes Beispiel hierfür.

Etosha NationalparkDie 5.000 Quadratkilometer umfassende weiße Etosha-Pfanne (etosha bedeutet “großer, weißer Platz”) nimmt knapp ein Viertel der Fläche des Nationalparks ein. Die Vegetation der Etosha-Tonpfanne ist bis auf wenige widerstandsfähige, Salz liebende Gräser nicht vorhanden. Über Jahre liegt sie trocken, wenn jedoch der Ovambo River im Osten oder der Ekuma- und der Oshigambo-River im Norden Hochwasser führen, dann wird die Pfanne zum See; die hierin vorkommenden Algen locken tausende von Flamingos an, die hierher kommen, um ihre Jungen und sich zu stärken.

Außerhalb der Salzpfanne geht die Vegetation in Grasland über, das schließlich zu einer Trockenbuschsavanne wird. Eine Ausnahme bildet der östliche Teil des Parks, hier herrscht eine Baumsavanne vor; neben dem Mopane-Baum – dem Lieblings-Nahrungsmittel der Elefanten – stehen dort Blutfrucht- und Tambutibäume sowie diverse Akazienarten und in der Nähe des Restcamp Namutoni auch Makalani-Palmen.

Die beste Reisezeit im Etosha Nationalpark

Der Etosha Nationalpark ist das ganze Jahr befahrbar.

Die beste Reisezeit um Tiere zu beobachten ist zwischen Mai und September; zu dieser Zeit herrscht die Trockenperiode und viele Tiere trinken an den Wasserstellen und grasen in der Etosha-Pfanne. Die Temperaturen sind morgens um die 10 °C, im Laufe des Tages wird es aber angenehm warm mit selten mehr als 30 °C. Im Sommer zwischen Januar und März verwandelt sich das ganze Gebiet dank ergiebigen Regens in eine grüne Wiese. Von Oktober bis Dezember ist es am heißesten, die Temperaturen sinken kaum unter 30 °C.

Touren, Camps und Unterkünfte in Namibias Etosha Nationalpark

Wer den Park erkunden will, kann dies mit seinem privaten PKW machen, es gibt mehrere gut zu befahrende Routen quer über das Gelände. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 60 km/h festgeschrieben, Cabrios und Motorräder sind nicht erlaubt. Die Hauptverwaltung befindet sich im Camp Okaukuejo, aber auch die anderen beiden staatlichen Camps haben Informationsbüros und Shops, in denen man eine Karte des Nationalparks mit Routenbeschreibungen erwerben kann.

Im Park selbst gibt es drei staatliche, ganzjährig geöffnete Rest Camps, die Bungalowsin unterschiedlichen Preiskategorien anbieten, aber auch günstigere Unterkünfte wie Zelt-, Camper- und Caravanplätze, auf denen man sich selbst an vorhandenen Grills versorgen oder aber in den Restaurants speisen kann:

  • Das Namutoni-Camp in der Nähe des östlichen Parkeingangs,
  • Halali im Zentrum und
  • Okaukuejo kurz nach dem Südwesteingang im Westen des Parks

Für die Reiseplanung sollte man unbedingt beachten, dass die Camps vor Sonnenuntergang erreicht werden müssen und erst wieder nach Sonnenaufgang verlassen werden dürfen.

Das Namutoni-Camp wurde 1902/03 von deutschen Schutztruppen als Fort erbaut. Wenige Kilometer entfernt von hier beginnt der Dik-Dik Drive, auf dem man die kleinen sechs Kilogramm leichten Kirkdikdiks, die an Walt Disneys Bambi erinnern, gehäuft sehen kann. Diese kommen in ganz Afrika nur auf diesem Wegstück des Parks und am Waterberg Plateau vor.

Auf der Weiterfahrt kann man vor allem viele Elefanten sehen, wobei die hier vorkommenden zu den größten Nambibias mit einer Schulterhöhe von vier Metern zählen. Das 1967 eröffnete Camp Halali liegt inmitten eines Mopanewaldes auf halbem Weg zwischen dem Lindequist Gate im Osten und dem Andersson Gate im Südwesten der Parkanlage.

Unweit davon erreicht der Besucher den Etosha Lookout – dies ist der einzige Punkt im ganzen Park, an dem auf der Piste ein Stück weit in die Salzpfanne hinein gefahren werden darf, wer mutig ist, darf sogar aus dem Auto aussteigen. Der Straße südwestlich folgend gelangt man zum Wasserloch von Okaukuejo, an dem man tagsüber Elefanten, Giraffen, Zebras, Springböcke, Gnus, Kudus, Strauße, Schakale und Oryxantilopen sehen kann, aber auch nachts kann man diese hier beobachten, da die ganze Nacht über das Wasserloch mit Flutlicht beleuchtet ist.

Weiter westlich befindet sich der Märchenwald (fairy forest oder auch ghost tree forest); hier wachsen die nur in Namibia vorkommenden Moringabäume. Der Name rührt daher, dass die Bäume normalerweise ganz gerade wachsen, hier jedoch völlig verwachsene Stämme aufweisen. Dies kommt daher, dass die Jungpflanzen von Elefanten und Giraffen immer wieder angefressen wurden und so nicht natürlich wachsen konnten. Ein weiteres Camp, das Otjovasandu-Camp, befindet sich noch weiter westlich, allerdings ist dieses nur organisiert-reisenden Gruppen vorbehalten, da es sich in jenem Teil des Parks befindet, der nicht für die alleinreisenden (Mietwagen)-Touristen zugänglich ist.

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Geschichte

Als der Etosha National Park 1907 gegründet wurde, war er mit fast 100.000 Quadratkilometern der größte Nationalpark weltweit. Friedrich Lindequist, der erste Gouverneur der deutschen Zivilverwaltung, erklärte diese riesige Fläche im Norden Namibias einschließlich der Etosha-Pfanne zum Naturschutzgebiet, da durch Berufsjäger der Artenbestand dramatisch reduziert worden war.

1970 wurden auch in Südwestafrika die südafrikanischen Apartheidsgesetze angewendet und Homelands für Herero und Damara entstanden. Durch diesen Gebietsverlust verkleinerte sich der Nationalpark enorm, der Teil im Norden wurde zum Ovamboland erklärt und ein 850 Kilometer langer Zaun wurde errichtet. Vor allem durch letzteren wurden die natürlichen Wanderrouten der Tiere unterbrochen; tausende Gnus konnten nicht mehr in der Trockenzeit Namibias nach Angola ziehen, immer mehr Wasserlöcher mussten im Park gebohrt werden. Die verbliebenen Gnus überweideten das Land und es versteppte.

Für Touristen wurden über 1.000 Kilometer Straßen und Pisten angelegt, damit sie die Tierwelt „erfahren“ können, was den meisten Antilopen und Elefanten das Leben kostete. Und in den Löchern, aus denen der Kies für die Trassen der Pisten gehoben wurde, entwickelte sich nach Regenfällen ein gefährlicher Milzbrand-Erreger, der lediglich ein Zehntel der Gnus und ein Drittel der Steppenzebras überleben lies.

Eine alte Legende erzählt die Entstehungsgeschichte der Salzpfanne so: Bei einem Überfall auf die ansässigen Heikum-San wurden alle männlichen Stammesmitglieder getötet, nur die Frauen blieben am Leben. Eine Mutter war über den Tod ihres Sohnes derart untröstlich, dass sie so viel weinte, dass ihre Tränen einen riesigen See bildeten. Über die Zeit verdunstete das Wasser, aber das Salz der Tränen blieb zurück.

Heute ist der Etosha-Nationalpark mit 130.000 Besuchern pro Jahr die Hauptattraktion Namibias. Im westlichen Teil des Parks dürfen sich lediglich lizenzierte namibische Tour-Unternehmer aufhalten, ansonsten ist dieser Park dank seiner Lage und Größe einer der schönsten weltweit.

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