Sambesi Region (Caprivi-Zipfel)

Die Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel) im Nordosten Namibias ist ein Tropenparadies, eine einmalige Landschaft in Namibia.

Große Herden von Elefanten ziehen durch die Natur- und Wildschutzgebiete Khaudum Game Park im Westen der Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel), dem Bwabwata National Park im Zentrum, sowie dem Mamili und dem Mudumu Game Park im Osten.

Landschaft & Klima

Seit die Nationalstraße B8 ganzjährig befahrbar ist, ist die 400 Kilometer lange Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel) in Namibias Nordosten zunehmend ein touristisches Ziel geworden. Die Landzunge reicht im Süden bis Botswana, im Norden bis Angola, die Westgrenze bildet der Kwando und die Region Kavango und die Ostengrenze Sambia und Simbabwe. Dabei geht die geographische Region noch bis in die Region Kavango hinein, der Verwaltungskreis entspricht dem ehemaligen Gebiet des Ost-Caprivi. Das Klima ist fast durchweg tropisch, wodurch auch die Landschaft zum Großteil aus flachem Sumpfland besteht.

Es gibt zwei Jahreszeiten: den regnerischen und mit Temperaturen über 35 ºC sehr heißen Sommer von Oktober bis April und den trockenen Winter mit Temperaturen bis 28 ºC. Vor allem in der Regenzeit steigen die ganzjährig Wasserführenden Flüsse Kwando, Okavango und Nebenflüsse des Sambesi beträchtlich an und locken viele Wildtiere an. Durch die hohen Temperaturen und die heftigen Niederschläge wird es vor allem in dieser Zeit sehr schwül. Deshalb sollte man unbedingt an Malaria-Prophylaxe denken und sich mit Kleidung und Netzen vor Insektenstichen schützen.

Tierbeobachtung

Namibia_2008_ML_042 Die Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel) ist die wasserreichste Region des Landes und ein wahres Tropenparadies; dies beruht sowohl auf den ganzjährig Wasserführenden Flüssen Kwando, Okavango, Sabesi, Linyanti und Chobe, als auch den vielen Niederschlägen. Die Vegetation ist überwiegend sehr dicht. Entlang der Flussläufe stehen Wälder und Sümpfe. Im Westen herrscht Trockenbuschsavanne.

Dank des enormen Wasserreichtums ist die Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel) auch eine der wildreichsten Gegenden Namibias. Besonders große Herden von Elefanten werden immer wieder gesehen. So wundert es auch nicht, dass in diesem kleinen Stück Land gleich vier Reservate liegen: der Bwabwata National Park, der Mudumu und Mamili National Park, der Mamili National Park und der Khaudum National Park. Auf botswanischer Seite schließt der Chobe National Park an. Dank der nicht vorhandenen Grenzzäune um die Parks können die Tiere ungehindert zwischen Namibia, Sambia und Botswana wandern.

Beste Reisezeit in Namibias Sambesi Region

Da es in den Sommermonaten von Oktober bis April in der Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel) sehr heiß und auf Grund der heftigen Niederschläge auch mit einer Luftfeuchtigkeit bis 70 % sehr schwül wird, eignen sich die Wintermonate zwischen Mai und August besser für eine Reise. Eine Malaria-Prophylaxe wird wie bei Reisen im gesamten Nordosten von Namibia, Angola, Sambia und Simbabwe dringend empfohlen.

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Touren, Unterkünfte und Camps in Namibia

Seit der Fertigstellung des Trans-Caprivi-Highways B8 ist es möglich, durch den ganzen Landzipfel bis zur Distrikthauptstadt Katima Mulilo ohne große Schwierigkeiten zu fahren. Auch die Weiterfahrt zu den Victoria Fällen in Sambia und Simbabwe und zum Chobe Nationalpark in Botswana ist mit dieser Verkehrsanbindung einfach geworden. Wer also nicht gerade in einen der Nationalparks will, braucht kein geländegängiges Fahrzeug.

In Divundu, 200 Kilometer östlich von Rundu, startend, kommt man an den Popa Falls vorbei, davon 20 Kilometer entfernt ist das Naturschutzgebiet des ehemaligen Mahango Game Park; von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung nach Botswana.

Von Rundu aus sind es nur noch 110 Kilometer gen Osten zum Khaudum Game Park, einem weiteren der vier Nationalparks. In der Mitte des Zipfels liegt der Bwabwata National Park, der die Gebiete des ehemaligen Caprivi Game Park und Mahango Game Park umfasst.

Ganz im Osten des Landstrichs schließlich befinden sich die beiden Schutzgebiete Mudumu und Mamili National Park; wer diese erkunden will, sollte außerhalb der Trockenzeit besser vom Auto auf das Boot umsteigen.

4WD, 4×4 oder Allrad-Fahrzeug empfohlen

Auch wenn man bei Trockenheit durch die Parks fährt, sollte man ein geländegängiges Fahrzeug haben, denn die Pisten sind oft sehr sandig und das Gelände unwegsam.

Beim Nordeingang des Mudumu National Parks liegt das Living Museum Lizauli Traditional Village, in dem ansässige Caprivianer ihre Traditionen erfahrbar machen.
Ganz im Osten der Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel) schließlich kommt man in die Distrikthauptstadt Katima Mulilo; hier gibt es dank der geographischen Nähe zu Sambia und Simbabwe eine Menge afrikanisches Kunsthandwerk zu erstehen und zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten.

Von Katima Mulilo aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Chobe National Park in Botswana, einem der wildreichsten Parks im südlichen Afrika, auf einer Fläche von 11.000 Quadratkilometer oder weiter bis zu den Victoria Fällen.

Geschichte

Der Caprivi-Streifen (Caprivi Strip) im Nordosten Namibias ist nach dem ehemaligen Reichskanzler Georg Leo Graf von Caprivi benannt. Er unterzeichnete am 01. Juli 1890 mit Großbritannien den Helgoland-Sansibar-Vertrag, in dem festgelegt wurde, dass die Briten Sansibar und einen Teil des heutigen Botswana erhielten, im Tausch gegen die ehemals englische Insel Helgoland sowie eben jenen Landzipfel.

Die deutschen Kolonialherren wollten mit Erlangung dieses Teils Südwestafrikas nicht nur einen Zugang zum Sambesi erreichen, sondern die Verbindung bis nach Deutsch-Ostafrika ausbauen. Der Caprivi-Zipfel wurde anfangs in den Distrikt Grootfontein eingegliedert und ging am 01. Januar 1909 in die Kolonie Deutsch-Südwestafrika über.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 endete die deutsche Kolonialherrschaft durch die Besatzung des Gebietes durch Großbritannien und es wurde von 1918 bis 1929 Teil des heutigen Botswana. Später ging der Caprivi-Zipfel an Südwestafrika.

Militärisch hatte dieser Landstreifen für die Südafrikaner eine große Bedeutung im Krieg mit Angola. 1989 kamen auch deutsche Soldaten wieder in diesen Landesteil, allerdings als Wahlbeobachter im Auftrag der UNO. Mit der Unabhängigkeit Namibias 1990 ging der Caprivi-Zipfel wieder an das Land zurück.

Die „Caprivi Liberation Movement“ (CLM) will jedoch die absolute Unabhängigkeit des Landstreifens von Namibia, und setzte sich im August 1999 sogar mit Waffengewalt in Katima Mulilo, der Provinzhauptstadt, dafür ein. Nicht mit Gewalt sondern auf politischem Wege setzt sich auch die Vereinigte Demokratische Partei – Caprivi Freedom für mehr Autonomie des Caprivi ein.

Die Region ist dünn besiedelt; im Westen leben vor allem die San, die hier traditionsgemäß ansässig sind, einige Ovambo und Kavango haben sich mittlerweile auch niedergelassen. Im Osten leben die so genannten Caprivianer, die sich vorrangig mit Rinderzucht, Ackerbau und Fischfang ernähren.

Vier staatliche Wildreservate in der Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel)

Schon jetzt ist die Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel) mit seinen vier staatlichen Wildreservaten eine der die Natur am besten schützenden Regionen in Namibia. Zukünftig sollen diese Gebiete jedoch in das weltweit größte Schutzgebietprojekt eingebunden werden, das Kavango-Sambesi-Transfrontier-Schutzgebiet (kurz: KAZA; Kavango–Zambezi Transfrontier Conservation Area). Auf einer Fläche von 287.000 Quadratkilometer werden dann 36 Wildreservate, Nationalparks und Community Conservancies der Länder Angola, Botswana, Simbabwe, Sambia und Namibia zu einem Schutzgebiet zusammengefasst sein.

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