Waterberg

Der Waterberg ist nicht nur eine der eindrucksvollsten Landschaften im Norden Namibias, sondern hat auch eine dramatische Geschichte. Am 10. August 1904 standen sich hier 1.600 deutsche Soldaten und viele Zehntausend Herero-Männer, Herero-Frauen und die Kinder der Herero, mit allem was sie besaßen, gegenüber.

Die Herero waren den gut ausgerüsteten Soldaten bei weitem unterlegen und mussten die Flucht antreten – sie gingen nach Osten, wo es äußerst trocken und unwirtlich ist. Doch eine Rückkehr war für die Herero nicht möglich; die Soldaten schnitten ihnen den Weg ab, viele, die die Kämpfe überstanden hatten verdursteten und verhungerten hier.

Diesem Tag gedenken die Nachfahren der Herero und die Deutschen gemeinsam am 2. Sonntag im August auf dem Soldatenfriedhof am Waterberg. 1907 wurde das Missionsgelände dann an Farmer verkauft und 1972 wurde es als Waterberg Plateau Park unter Naturschutz gestellt. Heute ist er in zwei Areale aufgeteilt – in der Wilderness Area bleibt die Natur von Menschenhand unberührt, der andere Teil des Parks wurde für Touristen mit Wegen und Tiertränken erschlossen.

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Landschaft & Klima

Das in der Region Otjozondjupa liegende Waterberg-Plateau sticht aus seiner umgebenden Landschaft mit einer Höhe von 200 m deutlich hervor. Mit einer Länge von 50 km lange und bis zu 16 km breite Hochfläche besticht durch seien außergewöhnliche Vegetation. Oberhalb der steilen und schroffen Felswände ist relativ viel Oberflächenwasser vorhanden, was dem Berg auch den Namen “Wasserberg” gab. Regnet es, versickert das Wasser zwar sofort im Sand, doch eine undurchlässige Tonschicht am Boden lässt es nicht weiter absickern, sondern speichert es in Quellen.

Tierbeobachtung

Gibt es auf dem Plateau selbst nur Busch- und Baumsavanne, bietet sich am Fuße des Waterberg eine fast tropische Vegetation. Es gibt wilde Feigenbäume, mehrere Farn- und Akazienarten sowie Feuerlilien und Korallenbäume. Auch die Tierwelt ist äußerst reizvoll, über 90 Säugetierarten sind auf dem 405 km² großen Areal vertreten. Vor allem die bedrohten und seltenen, die hier wieder angesiedelt wurden, wie etwa Breitmaul- und Spitzmaulnashörner, Giraffen, Streifengnus, Pferde-, Rappen- und Elenantilopen, sind für Touristen interessant. Aber auch Geparde, Leoparden, Schakale, Spieß- und Steinböcke, Impalas, Kudus und Klippspringer sind dort zu sehen. Für Vogelliebhaber gibt es unter den 200 angesiedelten Vogelarten eine Besonderheit zu entdecken: der Kapgeier. Hier befindet sich Namibias einzige Kolonie dieser weltweit äußerst seltenen Geierart, etwa 20 Exemplare leben hier.

Touren, Unterkünfte und Camps

Die Anreise zum Waterberg Plateau Park erfolgt von Windhoek aus auf der B1 Richtung Norden. Da die Straßen während der Regenzeit unpassierbar sein können, sollte man allerdings vor Abfahrt bei der Parkleitung nach dem Zustand der Pisten fragen. Ansonsten ist der Park von 06:00 bis 21:00 Uhr täglich geöffnet.

Um das Wildreservat zu erkunden bietet die Parkverwaltung täglich morgens und nachmittags geführte Touren mit offenen Geländewagen an; wegen des sandigen Geländes ist eine Fahrt mit dem eigenen PKW nicht möglich. Besonders für Wanderer bietet das Reservat interessante Touren von unterschiedlicher Dauer (30 bis 120 Minuten) an; im Gegensatz zu den herausfordernden Wanderungen durch den Fish River Canyon beispielsweise, sind diese Touren für jeden geeignet.

Start ist das staatliche Bernabé-de-la-Bat Restcamp, in dem man in Chalets und auf dem Campingplatz mit Restaurant und Einkaufsmöglichkeiten auch gleich verweilen kann. Wer eine anspruchsvollere Wandertour sucht, kann unter Leitung eines Park Rangers den 50 Kilometer langen Waterberg Wilderness Trail begehen; über fünf Tage geht es vom Onjoka Gate aus durch den Park, Verpflegung und Schlafsack muss man selbst mitbringen. Über den Beginn der Touren sollte man sich vorab informieren, sie finden nur an bestimmten Tagen statt.

Für Vogelliebhaber besonders interessant dürfte das „Geier-Restaurant“ des Rare and Endangered Species Trust (REST) sein; hier wird zu Forschungszwecken Aas ausgelegt, um die letzten am Waterberg lebenden Kapgeier anzulocken und über diese vom Aussterben bedrohte Art sowie andere Aasgeier zu informieren.

Beste Reisezeit zu Namibias Waterberg

Angenehm ist eine Tour rund um das Waterberg Plateau während der Trockenzeit von August bis Oktober. Dann sind nicht nur die Temperaturen niedriger, sondern auch die Tiere sind besser zu sehen; sie sammeln sich zu diesen Zeiten an den Wasserlöchern und auch die Büsche sind nicht so dicht und geben die Sicht frei. Zwischen November und März ist Regenzeit; 85% des Jahresniederschlages fallen in dieser Zeit. Zwischen September und Dezember blüht noch dazu der Ompara-Baum und man kann seine gelben, wohlriechenden Blüten bewundern.

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